Die beiden ersten Schritte Ihrer Karriereplanung liegen hinter Ihnen. Dank des Karriere-Ankers kennen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse, Begabungen und Wertvorstellungen. Zum anderen wissen Sie Bescheid über die Dimensionen einer Stelle und können sich mit diesem Hilfsmittel eine oder mehrere Zielpositionen vorstellen. Bevor Sie nun die Umsetzung starten und ein Ziel anpeilen, sollten Sie dafür sorgen, dass Sie auf dem firmeninternen und externen Stellenmarkt auch gefunden werden. Diese Sichtbarmachung Ihres Profils ist ein ständiger Prozess, der auch auf erfolgreichem Networking aufbaut und einen gewissen Vorlauf braucht. Das «Gefunden werden» ist Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen. Das «Finden» ist dann Thema eines späteren Artikels.
Machen Sie einen exzellenten Job und stärken Sie Ihre «USPs»
Diese Aussage klingt zunächst trivial, ist jedoch in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Die Suche nach einer neuen Herausforderung könnte dazu führen, dass Sie Ihren aktuellen Job tiefer priorisieren. Ihre Performance beeinflusst aber nicht nur die Entwicklungschancen in Ihrer aktuellen Organisation, sondern auch Ihre Möglichkeiten auf dem externen Arbeitsmarkt: Die obersten Führungskräfte kennen sich, es werden – manchmal auf inoffiziellen und unerwarteten Wegen – Referenzen eingeholt. Ihre Leistungen zeigen sich auch in Zwischen- und Schlusszeugnissen und sind damit für die Aussenwelt einsehbar. Nebst auf Ihre Performance sollten Sie auch auf die Förderung Ihrer persönlichen «Unique Selling Propositions (USPs)» achten: Entwickeln Sie Ihre persönlichen Stärken, damit Sie einzigartig werden und sich damit erfolgreich im Arbeitsmarkt positionieren können. Daher macht es Sinn, die eigenen Stärken zuerst zu kennen und dann gezielt – on the Job oder durch Weiterbildungen – auf die Karriereziele auszurichten und weiterzuentwickeln.
Präsentieren Sie Ihre Erfolge und Ihre «USPs»
Die beste Performance und die herausragendsten «USPs» nützen wenig, wenn Sie nicht sichtbar sind und wahrgenommen werden. Präsentieren Sie sich und Ihre Resultate auf eine empathische, authentische und nicht überhebliche Weise. Prüfen und nutzen Sie dafür unterschiedliche Möglichkeiten wie Firmenmeetings, Social-Media-Kanäle, Fachtagungen, Fachzeitschriften etc. Heutzutage ist das eigene LinkedIn-Profil eine sehr wichtige Plattform, um sich darzustellen. Denken Sie dabei auch an ein aktuelles und professionelles Profilfoto. Headhunter suchten früher über ihre eigene umfangreiche Personen-Datenbank nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten. Heute läuft ihr Research über LinkedIn und über das Web. Positionieren Sie sich optimal und seien Sie entsprechend präsent, um entdeckt zu werden.
Entkoppeln Sie Ihr Networking von der Jobsuche
«Ich suche einen neuen Job und starte nun mit Netzwerken» funktioniert selten. Für die eigene Karriere ist das Networking ein langfristiger Prozess und der Aufbau eines eigenen Netzwerks dauert einige Zeit. Auf die Schnelle funktioniert Networking primär auf Seiten der Rekrutierenden. Für sie ist es ein wichtiger Kanal, um geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu suchen. Und dessen Bedeutung nimmt zu, je höher das Niveau und je schwieriger die Personen für die zu besetzende Position zu finden sind. Nutzt man Networking aber als Hilfsmittel für den nächsten Karriereschritt, sollte eher das langfristige «Gefunden werden» im Fokus stehen als das schnelle «Finden».
Erweitern Sie gezielt Ihr Netzwerk
Bevor Sie neue Kontakte generieren, lohnt es sich, Ihr bisheriges Netzwerk aufzuzeichnen. Als Hilfsmittel bietet sich beispielswiese eine Mindmap an. Unterthemen könnten z.B. Ausbildung, Beruf, Familie, Vereine, etc. sein. Nach dem Aufzeichnen Ihres gesamten Netzwerks sind Sie dann sicher überrascht, wie viele Kontakte Ihr Netzwerk bereits umfasst. In einem nächsten Schritt macht es Sinn, mögliche Karriereoptionen und ihre Dimensionen mit den bisherigen Netzwerkkontakten zu matchen. Dieses Vorgehen zeigt auf, wo ein Fokus und wo Erweiterungen angebracht sind. Neue Kontakte lassen sich dann am einfachsten mit Hilfe von bereits bestehenden knüpfen. Ebenso eignen sich für eine Netzwerk-Erweiterung Veranstaltungen mit einem Bezug zur gewünschten Karriererichtung.
Pflegen Sie Ihr Netzwerk auch mit Hilfe von Automatismen
Für die meisten Menschen dürfte es einfacher sein, neue Kontakte zu generieren, als mit diesen in einen regelmässigen Austausch zu kommen. Als Hilfsmittel für den «Netzwerkunterhalt» empfiehlt es sich, die Kontaktpflege so zu institutionalisieren, dass sie «automatisch» erfolgt und zum Beispiel in ihrem Jahreskalender integriert wird; wie durch
Damit die Pflege «automatisiert» wird, ist z. B. eine Anmeldung für diverse Newsletter hilfreich, um über nächste Termine informiert zu werden. Oder am Ende eines persönlichen 1:1 Treffens wird gleich das nächste vereinbart, um sich erneut zu vernetzen und auszutauschen.
Mit aktiven Beiträgen einen Nutzen für Ihr Umfeld stiften
Durch das Zusammenbringen von Personen, die Weiterleitung von Beiträgen an interessierte Menschen oder das eigene Organisieren von Zusammenkünften, die sich dann später vielleicht regelmässig fortsetzen, lassen sich auch individuelle Situationen für die Netzwerkpflege nutzen. Zu guter Letzt ist es empfehlenswert, sich primär mit Leuten zu treffen, die man schätzt und Themen zu wählen, die interessieren. Networking sollte keine Pflichtübung sein, sondern Freude bereiten und das Leben bereichern.
Networking startet mit «Geben»
Das «Geben» ist die Basis für positive Networking-Erfahrungen. Auf der Gegenseite ist es wenig zielführend, das eigene Netzwerk mit einer «Nehmen»-Mentalität zu bewirtschaften. Fruchtbare Effekte dürfen Sie erwarten, sie stehen aber oft nicht in kausalem Zusammenhang zum vorherigen «Geben». Umso überraschender ist es, positive Networking-Resultate bei unerwarteten Gelegenheiten erleben zu dürfen.
Sehr gerne stehe ich Ihnen mit unseren Angeboten für die Entwicklung Ihrer Karriere oder auch für die Begleitung Ihrer gesamten Neuorientierung zur Verfügung. Haben Sie Interesse? Dann freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
Dr. Ariel Hugentobler